angizia - ein quäntchen gift lyrics
du bist mein werk aus gift und groll
dein jammer ist mir wirklich geheuer
ein knebel steckt, dein schlund ist voll
der erpel schleckt deinen schleim und er kauert
er nascht und heischt nach luft!
empor steigt fauler entenduft
kontragitarre, singende säge
knebel, marter, rausch & gift in meinem balge steckt
schleim und kot zu boden trieft, der erpel schleckt und schleckt
ich bin kein käfer. bin kein insekt
ich fühl mich ganz mit gift gestreckt
ich bin kein werk aus huld und leid
ich bin von euch „gebenedeit”
gift, mein rocken, speist ihn leid
blaues fleisch hat er unterm kleid
so kommt und zieht den riemen hart, bis der ekel erstarrt
der riemen das menschlein mit häme umklammert…
…das scheusal weint und jammert, es klagt und klagt…
knebelrost und gift!
o, das menschlein mieft
beugt sich unterm schaft
und birgt in sich die leidenschaft
hetze spindel, lauf
woll’ und gift zuhauf!
menschlein, ist von gift genährt
in der wolle eingesperrt
der homunkulus klagt
ich allein bin niemand
ich bin der woll-st’ graus…
in meinen venen wogt
dieser unheilvolle rausch
den tiefen seen drin, so gramerfüllt
verzerrt sich schwarz voll ekel
meiner seele bild
das gift mich füllt und gar verzehrt
mein irrer geist…ich hör’ ihn, wie er taumelnd in die hölle fährt
der wahnsinn träufelt in ein schwarzes meer
er stochert in den wunden
doch diese pein ist mein heer
so sanft lenkt mich die leidenschaft
…voran…mit stillem drang und ganzer kraft
die qual mich nun beherrschung lehrt
der schauer aus dem kokon fährt
der ekel im kokon verfällt
ein quäntchen gift im blute taucht
ein flügel schlägt, so wund gestählt
und doch ist er erlaucht
das ist der homunkulus
ich bin der homunkulus
ein quäntchen gift ihn bänglich bläut
ein quäntchen gift mich bänglich bläut
wen wundert’s d-ss er leiden muss?
wen wundert’s d-ss ich leiden muss?
sein leiden uns erfreut
mein leiden euch erfreut
das gift strömt wild in einem stück
so nehmt es zurück!
das gift es fault und färbt ihn ganz
es verleiht ihm schnöden glanz
ein freier mensch liebt das meer voll kraft
in dir und mir der gleiche abgrund klafft
mein spiegel ist’s. in seiner wellen mauer
gepfropft mit ekel, h-ss und schauer
der kokon schwappt dahin, er sucht nach seinem sinn
er schaukelt lahm und müßig…ach was schaudert dieses ding!
nie mehr fort von diesem treiben, niemand soll den ekel meiden
er schreit und scharrt und hängt in riemen eingeklemmt
zieht! seinen riemen hart
gift! bis das fleisch erstarrt
leid und leiden – das ist leidenschaft!
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