apsilon - köfte lyrics
[songtext zu „köfte“]
[part 1]
opa für drei groschen am tag malochert
jeden monat bis zur ohnmacht für den tagelohn, ah
kohlenstaub geschluckt für euren nachkriegswohlstand
minusgrade draußen, minusgrad im torax
einsame kanaken in ‘ner arbeiterbaracke, ah
tag für tag am ackern für das kapital in taschen vom
gleichen pack, das dreißig jahre vorher ohne
wimpernzucken menschen in die gaskammern verfrachtet hatte
und während molotows auf die unterkünfte prasseln
auf dеr arbeit und beim amt immer lachеn, immer lachen
und enkel kriegt kein’n job und keine wohnung wegen des namens
bei den enkeln der fabrikbesitzer, die die großeltern damals ausgebeutet hab’n
und sie fragen und sie fragen
„warum ticken kanaks päckchen und renn’n weg vor der police?“
„warum suchen kanaks action und sind immer aggressiv?“
„warum tun sie schon mit sechzehn auf mafioso und bandit?“
„warum häng’n sie in der spielo, im café und auf der street
statt die zeit und energie in die zukunft zu investier’n?“
unverständnis in der presse und beim familienessen
keiner will es checken, aber keiner hält die fresse und sie fragen
„warum könn’n denn deine großeltern kein deutsch nach fünfzig jahr’n in diesem land?“ ja
schon ziemlich enttäuschend
leitkultur, oh, leitkultur, ich weiß nicht, was sie woll’n
leitkultur in hanau, leitkultur, „wir sind das volk“
sie seh’n einzeltäter oder psychos mit ‘nem colt
ich seh’ nur, wie es leibt und lebt, euer schönes schwarz+rot+gold, ah
man kann doch ein braver deutscher sein, wenn man nur möchte
doch ich möchte nicht, nein, danke
trinke çay und esse köfte, ist man gewohnt, ja
[hook]
von prosperität noch nichts geseh’n, niedriger lohn ist man gewohnt
gossengehege, normalität, kanaks sind broke, ist man gewohnt
mutter problem, immigration, ist man gewohnt, ja, ja
ist man gewohnt, ja
da, wo ich wohn’, ja
von prosperität noch nichts geseh’n, niedriger lohn ist man gewohnt
gossengehege, normalität, kanaks sind broke, ist man gewohnt
mutter problem, immigration, ist man gewohnt, da, wo ich wohn’
ist man gewohnt, ja, ja
[part 2]
ich brauchte dreiundzwanzig jahre, bis ich merkte, dass ich statt zweien
keine heimat habe, außer meine eigene straße und den kiez, in dem wir war’n, ja
die beats, auf die ich sprach, nein
keine heimat eins und auch keine heimat zwei, nur der
streit mit dem, was sich in beiden ländern so rumtreibt
ich hab’ mein herz am rechten fleck, aber deutschland rechter fleck
ganz europa rechter fleck, ganze welt ein rechter fleck
seit corona zunge taub, aber weiß, wie hetze schmeckt
immer noch down, ja, mit meiner squad
immer noch da, wo du nicht guckst
immer noch laut, auch wenn du nichts sagst
immer noch klar, auch wenn du stutzt
deutsch steht auf unserem pass
doch wenn’s ihn’n passt, ja, sind wir nur schmutz
ich bin nicht enttäuscht, ich hab’ nix erwartet
ich bin nicht deutsch, wenn du mich fragst
ich integrier’ mich nicht in einem markt
man kann doch ein braver deutscher sein, wenn man nur möchte
doch ich möchte nicht, nein, danke
trinke çay und esse köfte, ich esse köfte
ich trinke çay und esse köfte, esse köfte
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