melanus kwest - david bowie lyrics
“ich behaupte nun aber, dass jede ideologisch geprägte politik in unserer heutigen zeit, in unserem industriestaat, im grunde menschenfeindlich ist. sie zwingt den menschen auf eine vorgezeichnete bahn, der er folgen muss, damit es den späteren menschen einmal besser gеht.”
der liebe bub hat gеlitten für das gute
isst kein schnitzel mit fritten an der bude
in der selbstkasteiung fühlt er seine größe
leiden ist sein größter spaß, lächeln der askese
um den starren, wirkt was überheblich
und in seinen augen glänzt sowas wie ekel
mamas ganzer stolz war dieses wunderkind
und ganz besonders ist der unbedingt
er, der nicht fühlt, wie die andern fühlen
beginnt sich ganz besonders anzuzieh’n
paradiesvogelhaft, wie er durch die straßen zieht
jede farbe unterstreicht individualität
er ist einzigartig echt
er ist fast ein eigenes geschlecht
weiblich oder männlich, sowas gibt es bei ihm nicht
pangender, nonbinär, er ist so gerecht
und er lacht sein braves, steriles lachen
ewiger knabe als wäre er nie erwachsen
ähnlich sein idol, dieser androgyne, zarte kerl
doch siggie sternstaub kam von einem andern stern, ah
zarte schale, harter kern
arbeitstier, businessmann, kalkuliert, dagobert
züchtiger, suchender, aus der nase blutender
um das zu sein müsstest du nochmal geboren werden, ah
du bist nicht david bowie, baby (eh+eh)
du bist nicht david bowie, baby
schau dich an, du bist nicht crazy
bist nicht funky, kein bisschen nasty
bowie nahm heroin, mischte es mit kokain
stieg in ein weiberkleid, ärgerte die bush+[?]
deine rüstung ist genäht aus saurem moralin
nix als komplexe, wenn man sie zu boden zieht
ne moral hat jeder, auch wenn man’s nicht zugibt
tu keinem was schlechtes, tu keinem was gutes
vom schlechten kriegt man ohnehin genug mit und
niemand kann wissen, was für den anderen gut ist
auch du nicht, ah
du bist nicht david bowie, baby (eh+eh)
du bist nicht david bowie, baby
seine lieblingsthema, die verwerflichkeit der sachen
die die menschen dieser erde halt so machen
lieben und sie hassen, werden nicht erwachsen
plündern und sie morden, vermehren sich wie ratten
hinter dem wunsch, kinderchen zu kriegen
stecken schlussendlich niederste gefühle
tierische triebe, selbstsüchtig, narzisstisch
in anbetracht des elends ist es mehr als fahrlässig
was fehlt ist bildung für die ewig gestrigen
die unreflektiert an den alten fehlern festhalten
die ihn in allem was sie machen so wehtun
doch sie wissen nicht, was sie tun, vergebung
ah, wer will den kleingeistig und geizig sein
keiner todsünde schuldig, außer vielleicht eitelkeit
vielleicht geilheit, obwohl es ihn ekelt dieses v+g+n+le loch
ist es doch erregend, und
wie sie sich rekelt, ein bisschen wie ein p+rnostar
er kommt sehr schnell und rennt dann sofort ins bad
während er den schmutz von seiner haut wäscht
schließt er seine auge wiederkehrendes traumbild
grelles licht, rot, lila, orange und grün
tausend augen, sein kostüm ist androgyn
er steht auf der bühne, redet sich in rage
redet von dem credo etwas weniger zu schaden
von einer welt in der satire nicht nach unten tritt
in der es egal ist, ob man mädchen oder junge ist
ohne klassen, weder ober+ oder unterschicht
wohlstand für alle und erweiterter kunstbegriff
lasst uns die gestrige welt erneuern
keimzellen reaktionärer elternhäuser
ersticken überwindung der familie
es ist an der gesellschaft ihre kinder zu erziehen
lasst euch nicht erzählen, es gäbe kein falsch und richtig
alle sind wichtig, das private ist politisch
wir sind nicht nichtig, bedeutungslos ohne kraft
zusammen sind wir eine große macht
die marginalisierten, diskriminierten
politisch engagierten privilegierten
klatschen, und er spiegelt sich in ihren bl!cken
wie sie selbstgerecht und zufrieden nicken
staunen, voller tränen jubilieren
denn er meint es ja so gut mit ihnen
er ist so wichtig, so richtig, so essenziell
so unverzichtbar auf dem weg in ne gerechte welt
ah, du bist nicht david bowie, baby
nicht mahatma gandhi, baby
vielleicht mutter teresa ähnlich
hast du mal in ihr böses gesicht geseh’n?
in diesen augen ist kein mitgefühl
sie lies die sterbenden die schmerzen jesus christi spüren
auch sie war sich der guten sache sicher
die heilige teresa von kalkutta
du p+sser
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