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othmar schoeck - aus der ferne lyrics

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weht, o wehet, liebe morgenwinde!
tragt ein wort der liebe hin und wieder!

vor der stadt, wo du hinausgeritten
auf dem maultier, du mit den begleitern, +
stund um stunde sitz ich dort in trauer
wie ein scheuer geist am h+llen tage

weder freude hab ich, die mich freute
weder k+mmer, dеr mir nahe ginge
als nur jenе, daß du mein gedenkest
als nur diesen, daß ich dich nicht habe

ist ein stein, darauf dein fuß getreten
fliegt ein vogel, der vielleicht dich kennte
jedem höckenweibe möcht ichs sagen
laut am offnen markte könnt ich weinen

weht, o wehet, liebe morgenwinde!
tragt ein wort der liebe hin und wieder!

sollt ich trost bei den genossen suchen?
noch kein fröhlicher hat wahr getröstet

kann ich meinesgleichen mich vertrauen?
halb mit neid beklagten sie mich arme
in der halle, wo sie abends trinken
sang ein hübsches mädchen zu der harfe;
ich kam nicht zur halle, saß alleine
wie ein kranker sperber auf der stange

auf den altan zogen mich die mädchen:
“komm, die schönen jünglinge zu sehen
die vorüberziehn im waffenschmucke.”
ungern folgt ich, mit verdroßnen augen

weht, o wehet, liebe morgenwinde!
tragt ein wort der liebe hin und wieder!

die korallenschnur von deinem halse
die du noch zum abschied mir gegeben
tausendmal am langen tage drück ich
tausendmal bei nacht sie an den busen

dieses balsamfläschchen an der kette
weg muß ichs von meinem herzen nehmen
mich befängt ein liebeszauberschwindel
wohlgeruch der liebe will mich töten

eine nacht, ach, hielt ich dich im arme
unter küssen dich auf meinem schoße;
ein jasminzweig blühte dir im haare
kühle lüfte kamen durch das fenster
heut im bette, früh, es dämmert? eben
lag ich in gedanken an den liebsten:
unwillkürlich küßt ich, wie du küssest
meinen arm, und mußte bitter weinen

still, o stille nun, ihr morgenwinde!
wehet morgen in der frühe wieder!



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