wolf biermann - steine-lied lyrics
[songtext zu „steine+lied“]
[strophe 1]
steine, steine, steine, mein lieb, und steine
all meine wahrheiten sind mir ja
steine geworden
steine im weg und stein in der kehle
und stein auf der seele und stein in der brust
in den leeren, den wehrenden händen
steine, steine, steine, mein lieb, und steine
[strophe 2]
wie, ach, wie soll ich die zeit dir der kirschen
wie soll ich singen, wenn mir das gesindel
mit all dem schwindel mein armes maul stopft
mit meiner wahrheit, blindheit und klarheit
mein stein und dein stein in jeder faust ein’
so spiele ich dir die gitarre
steine, steine, steine, mein lieb, und steine
[strophe 3]
meine genossen, die götter, die schweine
werfen auf mich ihren spott, ihre steine
hab’ ich gefressen und gut verdaut
habe tränen geschluckt und blut gespuckt
nichts wird vergessen von all dem morden
genossen, das seid ihr mir worden
steine, steine, steine, mein lieb, und steine
[strophe 4]
au, meine birne, die stirn, meine steine
warf ich und traf mich und straf mich alleine
dass ich kein’n weg find, über die augen
rinnt mir der saft, rot, dieser hass
wie blind macht das, liebe macht spaß
mädchen, lass das, wisch ab das, und weine
steine, steine, steine, mein lieb, und steine
[strophe 5]
und meine worte, die alle nicht trafen
und all die stummen und dummen und braven
zu wessen glück, sag, schlafen die steine dort
wo wir uns finden, mein lieb, untern linden
wo wir uns fassen und uns nicht lassen
und uns verpassen, mang all die massen
bin ich alleine, zu wessen glück, sagt mir
schlafen die steine dort, wo graue furcht ist
und laues hassen, die pflastersteine
sie träumen noch tief in den straßen
steine, steine, steine, mein lieb, und steine
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